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Philosophia – abcEtüde 06*07*08*09**23 #1

Manchmal muss man einen Schnitt machen.
Neumodern würde man heute „cut“ sagen, weil es cooler klingt oder dem ein oder anderen das deutsche Wort dafür schon nicht mehr einfiele, aber es bleibt von Zeit zu Zeit notwendig, „alte Zöpfe“ abzuschneiden: dann ist es soweit, neue Wege zu gehen, auch wenn man eben jene erst finden muss.
Vielleicht kehrt man irgendwann auch um und stellt fest: Mensch, der alte Weg war doch nicht so schlecht.
Eventuell muss man ihn nur anders gehen, um wieder gefallen daran zu finden, denn manches zieht sich wie ein roter Faden durch das eigene Leben. Ist Bestimmung und Schicksal, dem man nicht entkommen kann.
So soll es sein.
So soll es bleiben.
Hier und für immer.
Was sehnen wir uns doch nach Ewigkeiten, die wir dann ihn ihrer Gänze niemals beherrschen können, wie letztlich alle unsere Sehnsüchte und Wünsche überwältigend sein können.
Dennoch sind sie in uns und drängen darauf entdeckt und befreit zu werden. Stellen und Stemmen sich uns entgegen, scheinen uns aufzuhalten, bevor sie uns voranbringen. Sind Meilensteine. In unserer Entwicklung. In unserer Erinnerung.
Manche sagen: Glück gäbe es nur in der Erinnerung. Oft sei der Moment längst verpasst, um ihn direkt zu spüren.
Diskussionen darum – ermüdend.
Jeder empfindet Glück anders.
Manch einer gar nicht.
Traurig.

Eine Betrachtung im Rahmen der Schreibeinladung zu den abcEtüden von Christiane, auch unter dem Aspekt, dass die abcEtüden eventuell ein Ende finden werden.

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Veröffentlicht von Kain Schreiber

Gedanken. Geschichten. Bilder.

10 Kommentare zu „Philosophia – abcEtüde 06*07*08*09**23 #1

  1. Ich widerspreche: Glück gibt es nicht nur in der Erinnerung. Glück liegt in Momenten.
    Ich bin auch gespannt, wie es weitergeht, aber ich bin zuversichtlich, dass mir und uns etwas Gutes einfällt. Same same but different – oder so. 😉👍
    Danke dir fürs Mitdenken und Mitfühlen.
    Abendgrüße ☁️🌧️🥃🍪

    Gefällt 1 Person

    1. Ich bin ganz deiner Meinung. Ich hatte diese unsinnige Diskussion mal mit einer sehr jungen Schriftstellerin, die fest überzeugt zu sein schien, dass nur sie allein wisse, wie es ist…schlimm.
      Wir alle denken und fühlen mit dir!
      Glaube ich.

      Gefällt 1 Person

  2. In diesem Text stecken viele Gedanken, die zum Überdenken der eigenen Einstellung einladen, gerade bezüglich des Umgangs mit Veränderungen, Erinnerungen und Glück sind die Menschen sehr verschieden. Nicht umsonst hat sich das bedachte „Abhaken“ von Situationen oder Vorhaben bei manchen nicht nur orthografisch in irritierend brüskes „Abhacken“ verwandelt. Erinnerungen und Glück verknüpfe ich nicht so absolut, dass jeder Moment erst durch die Rückschau vollkommen würde, eher sehe ich es umgekehrt: das Glas mit Genuss zu leeren bringt mir mehr, als daran zurück zu denken, wie prächtig es erschien, als es noch voll war. Was mich auch bezüglich des mit der gegenwärtigen Etüdenrunde verknüpften Anlasses dazu bewegt, das Schreiben bewusst zu erleben statt es zu unterlassen, als wäre alles „abgehackt“. LG

    Gefällt 2 Personen

    1. Es ist nicht meine Meinung, dass Glück etwas in der Rückschau ist. Ich habe viele glückliche Momente im Leben gehabt, die in der Erinnerung, (wenn man sie weitererzählen möchte) scheinbar unbedeutend waren. Die Diskussion um diesen Glücksbegriff mit einer 21jährigen vor einigen Jahren war für mich erschütternd, ob der Arroganz der Jugend.
      Du hast Recht: ich schreibe bedachter! Aber aufgeben, abhaken…nur, wenn es keinen anderen Weg gibt.
      Aöso: das ist mein Fazit.
      LG

      Gefällt 2 Personen

      1. Das dachte ich mir schon so.
        Das persönliche Glücksempfinden ist schwer zu verbalisieren und mitzuteilen, glaube ich, genau wie der Umgang mit dem Traurigsein.
        Dass man mit beidem nicht ernstgenommen werden könnte, hat jeder schon einmal erlebt, glaube ich, und richtet womöglich deshalb seine Verteidigung auf.

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  3. Das schönste am Glück ist doch seine Freud! Wenn man sich in jemanden verliebt, mag das vielleicht riskant sein – doch im Hier und Jetzt eine wahre Freud. Das versteht kaum einer, weil das Glück – so glaube ich nur im Hier und Jetzt zu finden ist, denkt man vernünftig an die Zukunft – ist es schon dahin.

    Gefällt 1 Person

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